Operatives Geschäft trotz schwierigem Halbjahr verbessert

Operatives Geschäft trotz schwierigem Halbjahr verbessert

Der Kurs stimmt und die Strategie funktioniert, aber erhöhte Zinskosten und ein schwieriger Markt für DAT-Schaub überschatten die guten Fortschritte im Kerngeschäft von Danish Crown.

23. Mai 2024

Ganz im Einklang mit seiner Strategie steigert Danish Crown in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 seinen Absatz an europäische Kunden in den Sparten Einzelhandel und Foodservice. Der Konzern gewinnt Marktanteile hinzu und verbessert seine Erträge durch Effizienzsteigerungen in der Produktion.   

Allerdings verwässern steigende Zinskosten und Ergebniseinbußen bei DAT-Schaub die Fortschritte im Kerngeschäft. Nach mehreren Jahren massiven Wachstums bleibt auch DAT-Schaub vom Druck am Markt für Schweine- und Lammdärme für die Wurstproduktion nicht unberührt, denn aufgrund der Inflation greifen die Verbraucher zunehmend zu billigerer, mit Kunstdarm produzierter Wurstware. Darüber hinaus sind die Preise für das an die Pharmaindustrie abgesetzte Heparin eingebrochen, weil Gesundheitsbehörden und -einrichtungen weltweit nun die im Zuge von COVID-19 gebildeten Lagerbestände abbauen. 

„Sehr viele Aspekte dieser Zwischenbilanz weisen in die richtige Richtung. Wir arbeiten gezielt daran, unsere Leistungen zu verbessern. Derzeit trägt unser Horizon-Effizienzplan etwas mehr als eine halbe Milliarde dänische Kronen bei. In den nächsten 18 Monaten müssen wir also noch etwa eine Milliarde Kronen - oder umgerechnet etwa eine Krone pro Kilo Schweinefleisch - liefern. Der Gegenwind, mit dem DAT-Schaub im Moment zu kämpfen hat, ist ein Wertmutstropfen, der uns zusammen mit den höheren Zinskosten daran hindert, einen bedeutenden Schritt nach vorne zu machen,“ so Jais Valeur, Group CEO von Danish Crown. 

Mit dem Rückgang der Inflation sind einerseits die Verpackungs- und Energiekosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, die Lohn- und Gehaltskosten andererseits aber deutlich gestiegen; dennoch konnte der Konzern seinen operativen Gewinn (EBIT) um zwei Prozent steigern. 

Der Umsatz geht im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022/23 von 34,5 Mrd. DKK auf 33,5 Mrd. DKK zurück, hauptsächlich aufgrund der rückläufigen Schlachttierlieferungen seitens der Anteilseigner; gemessen pro Kilo der von den Anteilseignern gelieferten Menge ist der operative Gewinn im Zeitraum tatsächlich um elf Prozent gestiegen. 

Die Finanzaufwendungen erhöhen sich um 54 Prozent auf netto 338 Mio. DKK, während sich die Steuerzahlungen nach Auflösung einer Steuerrückstellung in Höhe von 80 Mio. DKK im vergangenen Jahr nun wieder normalisiert haben. Das Nettoergebnis geht letztendlich von 902 Mio. DKK auf 764 Mio. DKK zurück. 

„Trotz der Fortschritte im Kerngeschäft ist unsere Wettbewerbsfähigkeit immer noch nicht ganz da, wo sie sein sollte, um unseren Anteilseignern für ihre Schweine einen wettbewerbsfähigen Preis zahlen zu können. Aber letztlich ändert das nichts an der Tatsache, dass wir uns nun darin bestätigt sehen, dass die strategische Ausrichtung für Danish Crown nicht nur richtig, sondern auch notwendig ist“, führt Jais Valeur weiter aus. 

Danish Crown BEEF steigert seinen Absatz in den Sparten Einzelhandel und Foodservice weiter, wenn auch der starke Wettbewerb auf dem deutschen Markt, wo Danish Crown zwei Viehschlachthöfe betreibt, sich auf das Ergebnis auswirkt. Gleichzeitig erlahmt der globale Markt für hochwertiges Leder zunehmend, wovon Scan-Hide, einer der weltweit führenden Lieferanten von hochwertigen Häuten für die Lederindustrie, betroffen ist.  

Die schwedische KLS liefert ein stabiles Ergebnis und auch die polnische Sokolów zeigte gegen Halbjahresende positive Tendenzen im Zuge der sinkenden Inflation und verbesserten Kaufkraft der polnischen Verbraucher, wenn auch die Erträge nach wie vor nicht zufriedenstellend sind. Im Berichtszeitraum trug nicht zuletzt auch ein großer Brand im November negativ bei. Das Handelsunternehmen ESS-FOOD entwickelt sich nach wie vor gut. Eine klare Strategie, bei der die besten Kunden gezielter in den Mittelpunkt gestellt werden, sichert stabile Erträge.   

„Mit Blick auf die Zukunft bietet die Tatsache, dass die Inflation nun ihren Höhepunkt erreicht hat, positive Perspektiven für unser Geschäft. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass wir noch effizienter arbeiten müssen, um Ertragssteigerungen zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist die Stilllegung unseres Schlachtbetriebs in Ringsted nach Halbjahresende. Recht zufrieden sind wir mit der Inbetriebnahme unseres neuen Bacon-Standorts im englischen Rochdale, die wie geplant verläuft. Wir haben sehr große britische Kunden mit an Bord und dürften unsere dortige Kapazität noch vor Weihnachten voll auslasten. Schließlich steht ein Sommer bevor, in dem die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris die Nachfrage nach unseren Produkten ankurbeln dürften. Gleichzeitig gibt es Anzeichen dafür, dass wir wieder vermehrt in hochpreisige außereuropäische Märkte exportieren. Alles in allem besteht also durchaus Grund zu vorsichtigem Optimismus.