Stabiles Ergebnis trotz eines massiven Gegenwinds

Stabiles Ergebnis trotz eines massiven Gegenwinds

Der Danish Crown-Konzern steigert seinen Umsatz um 10 Prozent und setzt erstmals in seiner Geschichte für 64 Milliarden Kronen um. Der Anstieg beruht in erster Linie auf Preiserhöhungen bei Rindfleisch und veredelten Produkten, so dass der Konzern trotz schwieriger globaler Marktgegebenheiten für Schweinefleisch ein solides Betriebsergebnis auf Vorjahresebene erwirtschaftet.

22. November 2022

Im Geschäftsjahr 2021/22 beherrschten die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Versorgungskrise, COVID-19 und die sehr hohe Inflation die Agenda von Danish Crown. Aufgrund der historisch hohen Preise für Energie, Transport und Verpackungen sind die Kosten um insgesamt 1,5 Mrd. DKK gestiegen, weshalb der Konzern das ganze Jahr über die Anhebung der Preise für alle seine Produkte gezielt in den Mittelpunkt stellte. 

Beim Umsatz verzeichnet Danish Crown eine Steigerung um 10 Prozent von 58,3 Milliarden DKK auf 64,2 Milliarden DKK. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbessert sich zwar von 2,82 Mrd. DKK auf 2,89 Mrd. DKK, aber aufgrund gestiegener Zins- und höherer Steueraufwendungen verzeichnet der Konzern unter dem Strich einen Gewinn von 2,18 Mrd. DKK gegenüber 2,26 Mrd. DKK im Geschäftsjahr 2020/21. 

„In einem Jahr mit markanten Herausforderungen fahren wir ein stabiles Ergebnis ein. Wir blicken auf ein beispiellos schwieriges Geschäftsumfeld zurück. Kaum hatten wir COVID-19 hinter uns gelassen, da traf uns die Inflation, und das viel schwerwiegender als erwartet. Vor diesem Hintergrund ist unser Ergebnis durchaus akzeptabel", sagt Jais Valeur, Group CEO von Danish Crown.  

Der überwiegende Teil des Gewinns von Danish Crown wird an die Eigentümer - die dänischen Landwirte - als Nachzahlung für die Lieferungen von Schweinen und Rindern ausgeschüttet. Der Aufsichtsrat schlägt eine Nachzahlung bzw. Gewinnausschüttung entsprechend der im Vorjahr geleisteten vor, so dass insgesamt 1,7 Milliarden DKK an die Anteilseigner ausgezahlt werden.  

Die Gewinnausschüttung für Schweine beträgt 1,30 DKK pro Kilo und 1,10 DKK pro kg für Sauen, während die Rinderlieferanten eine Nachzahlung von 1,35 DKK pro Kilo erhalten. Darüber hinaus werden 214 Mio. DKK auf die Anteilseignerkonten eingezahlt. Für einen Anteilseigner, der jährlich 10.000 Schweine liefert, entspricht dies etwa 1,5 Millionen DKK. 

„Wir haben uns sehr dafür ins Zeug gelegt, eine Preiserhöhung unserer Produkte durchzusetzen. Obwohl wir beträchtliche Preiserhöhungen erzielt haben, reichen diese nicht aus, um die Finanzlage der Höfe abzusichern, denn die Inflation belastet auch die Höfe sehr stark. Der Absatz an unseren wichtigen Hochpreismärkten außerhalb Europas wurde durch ein großes weltweites Angebot an Schweinefleisch erschwert. Daher sind weitere Preiserhöhungen und die gezielte Ausrichtung auf ein strenges Kostenmanagement erforderlich“, so Jais Valeur.  

Danish Crown Beef blickt auf ein sehr gutes Jahr zurück. Ein geringes Rindfleischangebot in Europa sorgte für hohe Preise, und Danish Crown Beef hat nicht nur den Betrieb seines dänischen Kerngeschäfts, sondern auch der beiden Schlachthöfe in Deutschland sowie der Scan-Hide, die Rinderhäute für die Lederindustrie verarbeitet, optimieren können.  

Auch die Tochter DAT-Schaub, die Teile des Schweins zu Lebensmittelzutaten und Rohstoffen für die Pharmaindustrie verarbeitet, verzeichnet einen rekordverdächtigen Gewinn und setzt damit ihr beeindruckendes Wachstum fort. Im Laufe des Jahres hat das Unternehmen seine Aktivitäten durch den Erwerb der ausstehenden Anteile an seinen US-amerikanischen und spanischen Tochtergesellschaften konsolidiert. Schließlich legen die schwedische KLS und die polnische Sokolow dank einer starken Positionierung auf ihren Heimatmärkten überaus solide Bilanzen vor, wie auch die Handelsgesellschaft ESS-FOOD ihre Leistung mit einem historisch starken Ergebnis verbessert.   

Der Preis für Schweinefleisch stand aufgrund eines massiven Einbruchs der Exporte nach China und allgemein zurückhaltender Verbraucher im gesamten Jahresverlauf unter Druck. Deshalb verfehlt Danish Crown sein strategisches Ziel eines Abrechnungspreises für Schweinefleisch von 0,60 DKK über dem europäischen Index.  

„Das müssen wir durch ein strenges Kostenmanagement und die gezielte Fokussierung auf unsere Kernmärkte korrigieren. Da die Inflation derzeit die Kaufkraft der Verbraucher untergräbt, machen Eigenmarken und Discountprodukte einen größeren Anteil am Gesamtumsatz aus. Daran dürfte sich kurzfristig nichts ändern. Wir profitieren davon, dass wir ein gut investiertes Unternehmen sind, mit einem guten Ruf für qualitativ hochwertige Produkte. Aber wir wissen auch, dass wir ständig besser werden können und dieses Potenzial ausschöpfen müssen", sagt Jais Valeur.  

In enger Zusammenarbeit mit den Anteilseignern der Genossenschaft setzt sich Danish Crown gezielt dafür ein, die Klimabilanz von Schweine-, Kalb- und Rindfleisch zu verbessern. Gleichlaufend zu diesen Bemühungen hat der Konzern Anfang 2022 sein erstes großes Sortiment an pflanzlichen Fleischalternativen auf den dänischen Markt gebracht. Die Produkte werden unter der Marke Den Grønne Slagter verkauft und haben sich am Markt schnell etabliert. Obwohl die Inflation dem Absatz vieler Nischenprodukte einen Dämpfer aufgesetzt hat, entwickelt sich der Absatz der pflanzlichen Fleischalternativen weiterhin so, wie im Vorfeld der Lancierung erwartet. Auf ähnliche Weise hat sich Danish Crown in den vergangenen Jahren auch mit KLS in Schweden und Sokolow in Polen als Anbieter pflanzlicher Lebensmittel stark positionieren können.  

„In vielen Bereichen des Konzerns haben wir eine starke Entwicklung erlebt. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass COVID-19 in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres weiterhin ein großes Thema war. In diesem Zusammenhang möchte ich die außerordentliche Leistung unserer Mitarbeiter besonders hervorheben, die Tausende von Antigen-Schnelltests durchgeführt und unsere Produktion am Laufen gehalten haben. Die Tatsache, dass die Mitarbeiterzufriedenheit im gleichen Zeitraum einen neuen Höchststand erreicht hat, zeigt, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch unter schwierigsten Bedingungen die Kompetenz haben, zusammenarbeiten", so Jais Valeur.